Die Pressemitteilung Nr. 417 des Statistischen Bundesamtes vom 17.11.2017 meldet, dass die Zahl der genehmigten Wohnungen von Januar bis September 2017 um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen ist. 256.800 wurden genehmigt, das sind 19.500 weniger, als im Vergleichszeitraum 2016.
Wie kann das sein? Zwar gibt es regionale Unterschiede, auch Unterschiede wenn man Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, Ein-und Zweifamilienhäusern und Wohnheimen separat betrachtet – die oben genannte Zahl steht aber. Jeder weiß, dass insbesondere in Großstädten Wohnungen dringend gebraucht werden. Allein in Berlin wächst die Einwohnerzahl jährlich um 40.000, bis zum Jahr 2030 werden fast 200.000 neue Wohnungen gebraucht.
Nun wird zwar an allen Ecken und Enden gebaut, aber eben nicht genug. Der Immobilienverband IVD schlägt Alarm. Sein Präsident Jürgen Michael Schick fordert, dass eine neue Bundesregierung das Thema Wohnungspolitik an sich ziehen muss: „An einer grundlegenden Erneuerung der Wohnungspolitik und einem nationalen Aktionsplan für mehr Neubau und Wohneigentum führt kein Weg vorbei. Die bisherige Wohnungspolitik des Bundes erschöpfte sich im Wesentlichen in Regulierungsmaßnahmen. Damit wurde keine einzige Wohnung geschaffen“.
Was muss also passieren?
Mehr günstige Grundstücke müssen zur Verfügung gestellt werden, steuerliche Anreize, Baukindergeld – auch als Eigenkapitalersatz, gezielter sozialer Mietwohnungsneubau, Senkung der Baukosten – intelligent und mit Augenmaß. Und: Mehr Wohnungen in den Städten erfordern natürlich auch Investitionen in die Infrastruktur
Das sind die wichtigsten Forderungen der Immobilienwirtschaft. Ein weiterer Rückgang der Genehmigungszahlen kann nicht hingenommen werden. Lösbar ist das Problem auf jeden Fall.